Das Rechbergrennen hat zuletzt im Jahr 2019 stattgefunden. Meine letzte Teilnahme datiert bereits aus 2018, damals noch mit dem Mugen-V8 auf der 5 Kilometer langen Strecke. Nun wurde der Start zur ehemaligen Schikane nach hinten verlegt und das Ziel leicht runtergesetzt, was nun einer Streckenlänge von 4460 m entspricht.
Anreise am Freitag
Nach der 880 km langen Anreise nach Österreich, konnten wir um halb fünf Uhr morgens gleich unseren reservierten Fahrerlagerplatz beziehen. Die Nachtruhe war aber extrem kurz. Um 8.30 Uhr war bereits der Termin für die Technische Abnahme. Hier wurde das ganze Equipment genaustens untersucht. Danach standen Zeltaufbau, einige kleine Arbeiten am Rennwagen und die Streckenbesichtigung an. Abends war dann zeitig Bettruhe.
Das 1. Training am Samstag
Samstagfrüh, bei schönstem Sonnenschein, nochmals kurz zur Streckenbesichtigung. Kurz darauf zogen Wolken herbei und es fing an zu regnen. Dies machte bereits das erste Training zu einem Reifenpoker. Ich entschied mich für Slicks. Der Startbereich war schon noch recht nass, daher das Beschleunigen von der Startlinie sehr heikel. Auch die erste, schnelle Waldpassage mit der leichten Links- und anschliessenden Rechtskurve waren noch sehr feucht und daher Vorsicht geboten. Der Mittelteil war dann relativ trocken. Die Anbremszonen zu den Spitzkehren wiederum feucht. Daher konnte ich kaum ein Rhythmus finden. Auf der Anfahrt zur ersten Spitzkehre sah ich zudem, wie der Radical, der vor mir gestartet war, gerade zur zweiten Haarnadel beschleunigte. Beim Anbremsen der Zielkurve hatte ich ihn dann endgültig eingeholt und konnte mit „Windschatten“ durchs Ziel rollen.
Diese Fahrt in 1.58.316 sollte sogar zur Laufbestzeit reichen, in einem stark besetzten EBM-Feld.
Aus diesen Bedingungen konnte ich kaum Schlüsse über das Fahrverhalten des LobArt/Helfrec-Hondas ziehen, daher liessen wir das Set Up unangetastet für den zweiten Probedurchgang.
Der 2. Trainingslauf
Die Strecke war nach dem neuerlichen Schauer wieder komplett abgetrocknet. „Windschatten“ gab es diesmal keinen, womit ich mich um 8 Sekunden auf 1.50.672 steigern konnte. In der Wertung fiel ich aber auf den 4. Platz zurück, hinter Christian Merli (Osella FA30, 1.46.706), Petr Trnka (Norma/Mugen, 1.48.234) und Joseba Irola Lanzagorta (Nova/Honda, 1.49.283). Aus dieser Gruppe war ich aber wohl der Einzige, der mit letztjährigen Reifen unterwegs war.
Der 3. Trainingslauf
Für den dritten Trainingslauf spendierten wir dem LobArt neue Pirellis. Erstaunlicherweise konnte ich mich neu besohlt nur um 0.8 Sek, knapp unter die 1.50er- Marke verbessern. Hinter Trnka (1.47.284) und Irola (1.48.191) war dies zwar die drittschnellste Zeit. Dies jedoch nur dank einem groben Fahrfehler von Merli in der Zielkurve. Zudem musste ich zurück ins Fahrerlager geschleppt werden, weil unterwegs der Alternator den Geist aufgab und die Batterie zu wenig Saft hatte um den Motor zu starten.
Somit standen für uns noch einige Arbeiten am Fahrzeug an. Nach dem Ersatz des Alternators und Getriebe länger übersetzen, waren wir bereit und motiviert für den Rennsonntag!
Der Rennsonntag
Sonntagfrüh nochmals Streckenbesichtigung bei schönstem Sonnenschein. Der 1. Rennlauf geriet durch viele Ausrutscher und technische Gebrechen arg ins Stocken, womit ich meinen Start erst nach dem Mittag absolvieren konnte. Der LobArt fuhr sich aber irgendwie in einigen Passagen recht eigenwillig und in anderen wieder angenehm. Mit der Zeit von 1.49.033 war ich überhaupt nicht happy! Diese reichte auch bloss für den 5. Zwischenrang, hinter Christian (1.45.786), Petr (1.45.879), Joseba (1.45.883) und Corentin Starck (Nova/Mugen, 1.47.963).
Der Rückblick
Etwas gefrustet zurück im Fahrerlager, versuchten wir das Beste aus der Situation zu machen. Die Reifen mit dem Föhn abgezogen und andere Federn auf der Vorderachse sollten Besserung bringen. Mit etwas Wut im Bauch fühlte sich das Fahrverhalten in den schnellen Kurven tatsächlich besser an. In den Spitzkehren war es aber kontraproduktiv. Dennoch war eine Steigerung auf 1.48.158 möglich. Ein kleiner Lichtblick, aber am Resultat war nichts mehr zu ändern.
Der Ausblick
Wir werden nun die Pause bis zum Auftakt zur Schweizer Bergmeisterschaft in Hemberg nutzen, um optimal aufgestellt um Punkte und top Resultate mitfahren zu können.
Bis bald…
Marcel
Quelle: Pressebericht Garage Steiner Motorsport vom 22.05.2023